Der Grindel
DER REIZ BESTEHT IM GEGENSATZ
lila hell: Grindel (Stadtteil)
lila dunkel: Stadtteilkern

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DER GRINDELHOF IST DAS ENTREE ZU EINER ATMOSPHÄRE DER GELASSENHEIT, DES LAISSEZ-FAIRE
Der Grindelhof ist das Entree zu einer Atmosphäre der Gelassenheit, des Laissez-faire. Im Sommer sind alle Tische und Stühle rund um das Abaton-Kino von einem interessanten Publikum besetzt, ein Hauch von Montmartre weht durch die schmalen Gassen. In den kleinen Nebenstrassen sind oft besondere Entdeckungen zu machen, hier finden die Besucher die ausgefallenen Geschäftsideen und ungewöhnliche Angebote aus der Welt der Modedesigner oder Kochkünstler.
KULINARISCHE VERFÜHRUNGEN ALLER PROVENIENZ LOCKEN ZUM GENUSS
Models, Schauspieler, Universitäts-Dozenten oder Buchautoren fühlen sich in diesem Humus der Lebensfreude ebenso wohl wie der Grindel-Gast, der als Tourist kaum erkannt wird, da das Schlendern längst zum Prinzip der Grindelianer geworden ist. Tatsächlich besteht kein Grund zur Eile, da es eine Menge zum Schauen gibt. Hochwertige Schuhe aus dem Souterrain, orientalische Spielereien zu ebener Erde, die freche neue Frisur im Hochparterre – die Freiheit kennt keine Grenzen. Der Goldschmiedemeister hat sich mit seiner Kunst auf ‚grünes Gold‘ aus nachhaltigem Abbau verpflichtet, ein Schuhmacher verkündet punktgenau, wann er Pause macht. Appetit oder ein hungriges Gefühl kann man gern mitbringen: Kulinarische Verführungen aller Provenienz locken zum Genuss allein oder in Gesellschaft. Im lockeren Wechseltakt folgen Mode-Label, Antiquitäten und Tante-Emma-Laden, Kleidung und Accessoires für Kinder, die Apotheke, ein Geschäft für Taschen, die sich der Architektur anpassen und noch mehr …
Irgendwo dazwischen liegt das legendäre Café Leonar – ein jüdisches Kaffeehaus alten Stils in Kombination mit einem ausgewählten Literaturangebot. In rückwärtigen Veranstaltungsraum – dem Denkhaus – finden ausgesuchte Lesungen und Konzerte statt. Mittlerweile ist das ‚Leonar‘ ein internationaler Treff, ein starker Magnet wie das Abaton-Kino oder die nahen Hamburger Kammerspiele. Bekannte TV-Darsteller leben hier ihre Bühnenleidenschaft – hautnah dabeisein ist die Devise.
Die kleine, feine Hartungstraße bietet auf wenigen Metern Bücher, Mode, Drinks & Secondhand, Schuhe, Malerei, Kunsthandwerk, Schmuck und eine ausgezeichnete Gold- und Silberschmiede. Diese lebendige Mischung setzt sich von der Schlüterstraße, über Hallerplatz und Hallerstraße fort – der Rundgang in den Grindelhof offeriert das nächste fabelhafte Spektrum mit Schmuck, Mode, Blumen, Weinkultur und Designteppichen.
Text: Arndt Prenzel
GRINDEL Hamburg
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GESCHICHTE DES VIERTELS
Die Umgebung war noch im 14. Jahrhundert mit Wald bedeckt, „wie denn der Grindel in einer Urkunde vom 28. März 1382 den Namen nemus Gryndel führt“. Die Benennung erfolgt um 1860 nach diesem Waldgebiet.
Das Grindelviertel entwickelte sich mit dem Anwachsen Hamburgs im 19. Jahrhundert zum Zentrum der dortigen jüdischen Gemeinden. Ausdruck hierfür war unter anderem der Bau mehrerer neuer Synagogen, am bekanntesten waren die Neue Dammtor-Synagoge (1895) und die Bornplatzsynagoge (1906). Daneben entstanden Einrichtungen wie die Talmud-Tora-Schule am Grindelhof.
Zwischen 1870 und 1930 verlagerte sich das Hauptwohngebiet der jüdischen Bevölkerung Hamburgs aus der engen Alt- und Neustadt, wo 1871 noch drei Viertel aller Hamburger Juden ansässig waren, zunächst nach Harvestehude, Rotherbaum und Eppendorf, später vor allem in die beiden Gebiete vor dem Dammtor. Um 1900 hatten sich in Rotherbaum und in Harvestehude ca. 40 Prozent aller im städtischen Teil Hamburgs lebenden Juden angesiedelt. Die Stadtteilkonzentration erreichte 1925 ihren Höhepunkt.
Auch heute bildet der Grindel ein Zentrum für die ca. 4000 in Hamburg lebenden Juden. Die Synagoge der jüdischen Gemeinde in der Hohen Weide ist nicht weit entfernt. Da orthodoxe Juden die Synagoge am Sabbath zu Fuß aufsuchen müssen, ist der Grindel eine beliebte jüdische Wohngegend. In der Straße Grindelhof befinden sich zahlreiche denkmalgeschützte Gebäude.